Kamari

Kamari

Kamari ist nach Perissa der größte Strandabschnitt auf Santorin. Er ist im Gegensatz zum Nachbarort, der gleich über dem Hügel nördlich liegt, mit ca. 1,8 km zwar fast 1,5 km kürzer, aber dafür extrem dicht besiedelt.
Der Pauschaltourismus hat Kamari leider bereits fest in seinen Händen, aber trotzdem zieht mich der Ort immer wieder an.
Hin und wieder darf es auch in Griechenland, wie ich finde, etwas lauter zugehen. Obwohl in der Hochsaison würde ich nicht mehr wiederkommen, da herrschen dann fast schon “Hausmeister-Strand” Verhältnisse.

Ich war 2000 das erste mal als echter Pauschaltourist dort und hab es damals auch als genau solcher genossen.
2016 bin ich dann im Spät-Frühling wieder zurückgekehrt und es hat mich so in den Bann gezogen, dass ich im selben Jahr nochmal dort war.

Kamari vom Berg/Hügel “Mesa Vouno” den es von Perissa trennt

In Kamari gibt es einen dunklen vulkanischen Kiesstrand, bei dem vor allem im Hochsommer Badeschuhe sehr empfehlenswert sind. Wenn man sich schon morgens nur barfuß auf den Strand wagt, kann der Rückweg sehr schmerzhaft für die Fußsohlen werden, obwohl mittlerweile viele Holzwege zwischen den zahlreichen Sonnenschirmen die Sache etwas vereinfachen.
Wie erwähnt, ist vor allem in der Hochsaison, der Strand mittlerweile sehr dicht besiedelt. Die meisten Abschnitte gehören zu den darüber liegenden Tavernen, hier kann man dann auch oft gratis seine Liege beziehen, wenn man bei diesen etwas konsumiert.

Der Strand ganz im Süden, in der Vorsaison noch relativ dünn besiedelt. 

Wie am Bild oben ersichtlich, bietet sich vor allem in der Vorsaison aber noch ein ruhigeres Bild. Viele Tavernen haben ihre Strandabschnitte noch nicht bestückt und es sind noch ausreichend ruhige Plätze zu finden.
Am südlichen Abschnitt des Strandes legen auch immer wieder Boote an, mit denen man einen Abstecher nach Perissa machen kann. Ein kurzer aber empfehlenswerter Trip, um auch dem Nachbarstrand einen kurzen Besuch abzustatten.

Der Strand 2016 und früher (2000), rechts unten eingeblendet. Da war alles noch etwas weniger dicht gestellt.

Am südlichen Ende des Strandes kann man bei einer kleinen Kapelle sogar etwas Kultur genießen und wie weiter oben ersichtlich bietet sich ein schöner Blick über den Strand.

In erster Linie ist Kamari aber für seine Strandpromenade und die unzähligen Tavernen und Bars bekannt. Man sitzt hier direkt über dem Strand und kann wieder mal so richtig die Seele baumeln lassen.

Die Promenade erstreckt sich praktisch über den gesamten Strand und ist Autofrei. In erster Linie reihen sich hier Tavernen und Hotels mit ihren Bars aneinander. Einige Boutiquen und Mini-Shops finden sich hier zwar auch, aber zum Shoppen ist es klüger mal in eine Seitengasse abzubiegen. Dort sind dann fast noch genau so viele Tavernen und Bars zu finden, aber auch etwas mehr Shops.
Die Strandpromenade ist auf jeden Fall das Herzstück von Kamari und wer auch gerne einmal etwas mehr Trouble in Griechenland haben möchte, wird sie lieben.

Tavernen gibt es hier wirklich wie Sand am Meer.
Vor allem in der Vorsaison kann das dann aber auch mal etwas mühsam werden, denn es sind einfach zu viele für die noch zu wenigen Touristen.
Bei jedem Lokal wird man dann oft relativ aggressiv angeworben, um das selbe zu besuchen, was schon auch mal etwas nerven kann.

Einfach mit einem Lächeln die Jungs vertrösten -> wir sind doch im Urlaub!

Collage vom “Mamma Mia’s” & vom “Souvlaki STOP”

Essen

Es sind einfach zu viele Möglichkeiten für gutes Essen und daher schwer eine Empfehlung abzugeben.
Ein Restaurant möchte ich aber trotzdem erwähnen, das “Mamma Mia’s”. Keine urige Taverne und sieht auch gar nicht so besonders einladend aus, aber das Essen war sensationell. Aufgefallen ist es mir, da mehr Einheimische als Touristen darin zu sehen waren, was meistens ein gutes Zeichen ist. Es liegt am südlichen Ende, nicht direkt am Strand. Wenn man herunter spaziert, vor der “Sky Lounge” die letzte größere Seitenstraße rechts hinauf, dann ist es an der ersten Kreuzung schon zu sehen. Überhaupt ist es oft empfehlenswert nicht unbedingt die Tavernen direkt am Strand anzusteuern. Sie haben natürlich die schönste Lage, müssen sich dafür aber auch nicht so um die Gäste bemühen, was in erster Linie mal höherer Preise bedeutet.
Ein immer wieder kehrende Tipp von mir sind die Souvlaki-Pita Stände. “The Souvlaki STOP” liegt wieder im südlichen Teil, direkt an der Promenade.

Wie mittlerweile zu bemerken ist, habe ich mich hauptsächlich am südlichen Teil des Strandes aufgehalten. Grundsätzlich würde ich diesen Abschnitt auch empfehlen, ist aber natürlich sehr subjektiv. Ich würde mich nur eher nicht in der Mitte der Promenade ansiedeln, da es dort doch sehr eng und laut zugeht.

Kamara Beach Bar

Bars

Mein absoluter Favorit unter den Strand-Bars ist somit natürlich auch ganz am südlichen Ende des Strandes zu finden.  Sie liegt nach der Promenade, unterhalb des großen Parkplatzes, direkt am Strand und gibt einem fast ein wenig Karibik Feeling. Die “Kamara Beach Bar” ist wirklich schwer zu empfehlen!

Für Leute, die selbst im Urlaub nicht auf passiven Ball-Sport verzichten können, gibt es natürlich auch etwas in Kamari. Die “Groove Bar” gehört einem echt netten englischen Ehepaar, die ihren Lebensmittelpunkt schon vor längerer Zeit in den Süden verschoben haben. Obwohl mein Team damals nicht am Programm stand, hab ich nach entsprechendem Dackelblick Andy und Liz umstimmen können, thx again!
Zu finden, von der Promenade bei der “Prince Cocktail-Bar” (ziemlich mittig, nicht zu übersehen) die Seitenstraße rauf, etwa 50 meter.

Groove Bar von Andy & Liz out of Liverpool

Ansonsten gibt es hier Tavernen & Bars wie Sand am Meer. Es ist mit Sicherheit für jeden etwas dabei. Irish Pub, Bier Bar, Cocktail Lounge…… aber gut, wie schon erwähnt, das ruhige, urige Griechenland werdet ihr hier nicht finden.

Wohnen

Wie schon erwähnt, regiert in Kamari mittlerweile der Pauschaltourismus.
Viele der pauschal angebotenen Hotels liegen direkt an der Strandpromenade. Was sich im ersten Augenblick ganz reizvoll anhört, hat aber auch seine Nachteile. Wenn du hier am Pool liegst, können die vielen Leute die vorbei wandern, fast in Deinem Buch mitlesen. Bei vielen Unterkünften ist es daher nicht mehr weit her mit Privatsphäre.
Es gibt allerdings natürlich auch hier große Unterschiede. Beim Buchen am besten einfach auf die Fotos und Rezessionen achten.

Collage von vier Hotels, aufgenommen beim vorbei gehen.

Wir waren bei meiner ersten Reise nach Kamari (war allerdings bereits 2000) im “Levante Beach” untergebracht.
Das Hotel liegt völlig gegen meinen Empfehlungen mittig vom Strand, direkt an der Promenade. Allerdings sind die Zimmer und der Pool durch die Hoteleigene Taverne abgeschottet. Zur Qualität kann ich natürlich nichts mehr sagen, aber ich habe das Hotel aus Neugier 2016 wieder kurz besucht und im Link oben ein paar Infos und Fotos für euch.

Wie mehrfach erwähnt, Pauschaltourismus herrscht mittlerweile vor in Kamari, trotzdem macht eine individuelle Buchung absolut Sinn. Nach Santorin gibt es bereits in der Vorsaison günstige Charter-Flüge und Hotels lassen sich ebenfalls günstig über die gängigen Plattformen buchen.

2016 habe ich so ein kleines Juwel gefunden. Das “Hotel Matina”, liegt natürlich im südlichen Teil des Strandes, gut 200m von der Promenade entfernt. Im folgenden Link habe ich einige Infos und Fotos für euch.
Zur offiziellen Seite vom “Hotel Matina”

Verkehr

In Kamari ist es nicht zwingend notwendig ein Gefährt zu mieten. Die Busse gehen selbst in der Nebensaison regelmäßig nach Fira, von wo aus die meisten Orte angesteuert werden können. Bleibt man allerdings etwas länger in Fira, oder Oia hängen, kommt man um ein Taxi nicht umhin.
Für zumindest ein, zwei Tage würde ich allerdings immer ein Mietgefährt empfehlen. Wobei ich aus Bequemlichkeit mittlerweile zum Auto tendiere. Ein Quad kann mit der Zeit ganz schön anstrengend werden.

Und noch zu erwähnen,

Die kulturellen Highlights halten sich in Kamari eher in Grenzen. Was ich allerdings empfehlen kann, ist ein Abstecher auf den Berg “Mesa Vouno” zwischen Kamari und Perissa. Es gibt dort eine schöne Aussicht auf beide Orte. Kulturell wäre dort oben auch Alt-Thera, eine verfallene antike Stadt, zu besichtigen. Habe ich allerdings noch nicht und soll auch nicht wirklich weltbewegend sein.
Man kann auch zu Fuß rauf (ca. 1h & ich hab’s sinnloser Weise gemacht), aber es ist kein besonders reizvoller Weg und wenn die Sonne kommt, wird es mühsam!
Oben ist dann auch nur ein Kiosk, der wohl nur sporadisch offen hat. Also lieber rauf, wenn gerade ein Gefährt gemietet ist.

Fazit

Kamari hat nicht mehr viel mit dem traditionellen Griechenland zu tun und ist in der Hauptsaison hoffnungslos überlaufen. Außerhalb dieser hat es für mich aber nach wie vor seinen eigenen Charm und wird mich auch immer wieder sehen, obwohl ich mittlerweile die ruhigeren Inseln bevorzuge.

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